Auf der Stadtverordnetenversammlung vom 22.09.2022 stand unser Antrag zur „Weiterführung der Planung des Neubaus der Kita in Zell“ erneut auf der Tagesordnung.
Anlässlich dieses Themas sind zahlreiche Eltern und Erzieher als Zuhörer erschienen. Bereits am Eingang „begrüßten“ Sie die Stadtverordneten und Gäste mit einem großen Plakat, auf dem sie ihre Forderung zum schnellstmöglichen Neubau der Kita in Zell zum Ausdruck brachten.
In der Begründung unseres Antrages sind wir nochmals kurz auf den Projektverlauf eingegangen. Im weiteren Verlauf legten wir dar, warum wir uns nach Abwägung aller Umstände für die Weiterführung der Planungen entschieden haben.
Was spricht für die Weiterführung der Planungen?
- Ja. Das Kita-Projekt kostet dem Steuerzahler mehr, als ursprünglich angenommen. Entsprechend hoch wird die Belastung des Haushaltes in den nächsten Jahren sein. Allerdings werden die Kita-Plätze dringend benötigt und der alte Kindergarten kann nicht mehr genutzt werden.
- Es ist der einzige zur Verfügung stehende Entwurf, um den Bau rechtzeitig abzuschließen. Um Förderungen in Höhe von 1,2 Mio Euro zu erhalten, muss die neue Kita bis zum 30.06.2024 schlüsselfertig übergeben werden. In der Planung sind 15 Monate Bauzeit veranschlagt. Zuvor muss noch die Leistungsphase 3 (detaillierte Kostenschätzung) durchgeführt werden, die für eine endgültige Fördermittelzusage maßgeblich ist. Es ist also keine Zeit mehr zu verlieren.
- Es ist die einzige Variante, um die Übergangslösung mit dem Dorfhaus und der alten Schule möglichst kurzfristig zu halten. Die Arbeitsbedingungen für die Erzieher und die Bedingungen für die Betreuung der Kinder müssen schnellstmöglich wieder normalisiert werden. Außerdem müssen den ortsansässigen Vereinen die Räumlichkeiten des Dorfhauses wieder zur Verfügung gestellt werden.
Von Seiten der ZBK werden verschiedene Beispiele aufgeführt, wo Kindergärten kostengünstiger gebaut wurden. Die ZBK gibt aber keine Antworten auf wesentliche Fragestellungen.
- Soll eine Neuplanung durch das Büro Huber erfolgen oder generell neu ausgeschrieben werden? Wenn mit dem Büro Huber weitergeplant werden soll: Welche Leistungsparameter können eingeschränkt werden, damit weitere 500.000 Euro eingespart werden können?
- Es gibt nur vage Vorstellungen davon, wie man zu einem neuen Planungsentwurf kommt. Man startet wieder von „Null“.
- Was bzw. wie soll gebaut werden?
- Wie muss ggf. eine neue Ausschreibung erfolgen? (z.B. wenn kostensparend in Modulbauweise gebaut werden soll)
- Welche Kosten entstehen durch eine neue Ausschreibung?
- Wie viele Bewerber gibt es?
- Wie kann der zeitliche Ablauf sein?
- Was sind die tatsächlichen Projektkosten?
- Wie sieht dann die Förderung aus? (Neuer Antrag, neue Förderperiode, welche Mittel wird es geben?)
- Wie hoch sind die Zusatzkosten für die Vergütung des Büros Hubert, wenn ein anderes Büro beauftragt wird?
Unterm Strich entstehen zuächst weitere Kosten, ohne dass überhaupt ein Spatenstich erfolgt ist. Schon die jetzigen Planungsverzögerungen haben zur Folge, dass die Finanzierunskosten um ca. 500.000 Euro (auf eine Laufzeit der Kredite von 20 Jahren gesehen) höher sind, als vor der Zinserhöhung von 1,25 % durch die EZB. Weitere Schritte der Zinserhöhung sollen bevorstehen.
Wenn man sich als Stadtverordneter um die Verantwortung für die Kinder, Eltern und Erzieher tatsächlich bewusst ist, kann man nur zu einer Entscheidung kommen: Planung und Bau des Kindergartens müssen fortgeführt werden!