Waldwirtschaftsplan: SPD Bad König ist unzufrieden mit der Holzvermarktung

Holzeinschlag von Buchen Mitte Oktober bei Nieder-Kinzig.

In den letzten Sitzungen des ereignisreichen Jahres 2020 wurde unter anderem der Waldwirtschaftsplan 2021 für den Wald der Stadt Bad König beschlossen. Dieser sieht in der Planung- hauptsächlich durch gestiegene Kosten und den Einbruch der Holzpreise- ein leichtes negatives Ergebnis vor. Zum einem fehlt für manche Holzsorten zurzeit der Absatzmarkt und zum anderen fällt derzeit durch das Wetter der vergangenen Jahre mit zusätzlichem Befall durch Borkenkäfer und Baumkrankheiten im Mittel die zehnfache Menge an sogenanntem Kalamitätsholz (Schadholz) an.

Anlass zur regen Diskussion gab jedoch auch der Waldwirtschaftsplan des Jahres 2020, denn die Vermarktung  von Holz aus den Kommunalwäldern – auch Bad Königs – wurde zum 01.10.2019 aus den bis dahin zuständigen Forstämtern herausgelöst und an die Kommunen übergeben. Auslöser für die Neuorganisation waren kartellrechtliche Bedenken im Bereich der Holzvermarktung durch das Land Hessen über Hessen-Forst. Somit organisiert auch Bad König – nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung – die Holzvermarktung und den Verkauf im inter-kommunalen Zusammenschluss des 2019 gegründeten Forstzweckverbandes Hessischer Odenwald. Dieser ist seither beauftragt, den Holzverkauf der Stadt Bad König, der Kommunen im Odenwaldkreis und der benachbarten Odenwälder Kommunen im Landkreis Bergstraße zu organisieren. Die Beförsterung und die Koordination des Einschlages werden jedoch weiterhin vom Forstamt übernommen.

In den vergangenen Jahren haben die Abläufe immer sehr gut harmoniert, da alle Teilschritte „aus einer Hand“ kamen; nun hat sich leider gezeigt, dass sich derzeit durch die Trennung der beiden Bereiche große Nachteile für unsere Kommune ergeben haben.

Bild 2: Buchenholz Ende Dezember bei Nieder-Kinzig. (Erst Anfang Januar wurden Teile des dortigen Holzes abtransportiert.)

Bei Spaziergängen durch den Wald ist seit Mitte Oktober viel eingeschlagenes Holz am Wegesrand zu sehen, das teilweise bis heute nicht vermarktet und somit nicht verkauft wurde. Gerade das Buchenholz, welches laut Aussage des Forstamtes bereits so früh eingeschlagen wurde, um hierdurch Prämien zu erhalten, zeigt bereits deutliche Spuren dieser unsachgemäßen Lagerung. Eine Käufersuche wird dadurch erheblich erschwert- und der Vermarktungspreis sinkt! Hiermit entsteht der Stadt Bad König ein finanzieller Schaden.

Die SPD sieht es als dringend geboten an, weiteren Schaden vom Wald, den Finanzen und der Kommune abzuwenden. Die Bad Königer Verwaltungsspitze muss gemeinsam mit dem Forstamt und dem Forstzweckverband nach Lösungen suchen, dass das bereits eingeschlagene Holz schnell vermarktet werden kann und es künftig nicht erneut zu solchen Problemen kommt.