Wie bereits hinlänglich bekannt sein sollte, konnte das Bad Königer Freibad im Jahr 2020 nicht öffnen, und dies lag nicht in Gänze an Vorgaben, die sich aus der Entwicklung im Hinblick auf die Corona-Pandemie ergaben. Der Hauptgrund ist ein massiver Investitionsstau, der sich in den letzten Jahrzehnten ergeben hat. Natürlich wurden immer wieder Maßnahmen zur Verbesserung und sehr viel ehrenamtliches Engagement des Förderkreises sowie Spenden eingebracht, jedoch sind die gesetzlichen Vorgaben an die Technik auf einem gewissen Stand stehen geblieben. Die Überprüfung der Technik durch einen ausgewiesenen Sachverständigen hat offenbart, dass eine Wartung und Reparatur entscheidender Bauteile nicht mehr sicher möglich ist- und somit konnte das Bad nicht geöffnet werden.
Wir Sozialdemokraten sagen: Die Sicherheit der Besucher, der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und des Personals geht vor!
In der Stadtverordnetenversammlung am 10.12.2020 wurden nun endlich die sicherheitsrelevanten Aspekte vorgestellt, welche zu dieser Situation geführt haben. Die größten sollen hier in Kürze dargelegt werden.
Die Elektrik des Schaltschrankes sei so alt, dass eine Reparatur nicht möglich und eine Wartung durch das Personal zudem lebensgefährlich (!) sei. Das Becken sei undicht und verliere somit Wasser. Die Filtertechnik ist nicht mehr auf dem aktuellen Stand und eine vorgeschriebene wöchentliche Wartung dieser sei wegen der Korrosion auch an beweglichen Bauteilen sehr schwierig und aufwändig.
Entscheidend in der momentanen Situation und auch ansonsten unumgänglich ist, dass die Desinfektionsanlage des Freibades ordentlich und umfänglich arbeitet und funktioniert. Jedoch hat der Sachverständige nicht nur deutlich erhebliche Zweifel an der kompletten Durchströmung des Beckens wegen zu kleiner Umwälzpumpen geäußert, sondern auch auf die Korrosion an einzelnen Bauteilen detailliert hingewiesen, die zu einer viel größeren Oberfläche und somit einer verminderten Wirkung führt. Dies bedeutet, dass sehr große Becken wird vermutlich nicht in der vorgegebenen Zeit komplett durchströmt und das gesamte Wasser zeitgleich desinfiziert. Ein großes sicherheitsrelevantes Problem stellt abschließend die Chlorgasanlage dar, denn hier fehlen nicht nur entscheidende Kennzeichnungen nach den aktuellen (GHS) Vorschriften, sondern auch eine automatische Dosiereinheit, ein sicherer barrierefreier Zugang zum Transport der Druckflasche und eine Be- und Entlüftung. Entscheidend ist auch, dass an der Funktionstüchtigkeit der Meldeanlage Zweifel laut wurden.
Aus unserer Sicht muss vor einer erneuten Öffnung des Bades die Chlorgasanlage und die Meldeeinheiten absolut zuverlässig arbeiten, um niemanden zu gefährden. Verantwortlich für die Sicherheit sind die Fachangestellten für Bäderbetriebe.
Die SPD-Bad König bekennt sich zum Bad Königer Freibad und setzt sich für die Sanierung ein! Nach den zahlreichen Stellungnahmen und Beschlüssen in diese Richtung ist die Verwaltung in der Pflicht mit den derzeit bereitgestellten Mitteln und einer weiteren Planung unter Einbezug aller möglichen Förderprogramme unser Freibad so schnell wie möglich – aber sicher – zu öffnen!